Man unterscheidet zwischen einer totalen Rot-Blau-Blindheit (Tritanopie) und einer Rot-Blau-Farbsehschwäche (Tritanomalie). Bei der Tritanopie sind die Sinnenszellen (Photorezeptoren) in der Netzhaut (Retina) nicht vorhanden, wodurch die Farben des blauen Lichtspektrums von den Betroffenen nicht gesehen werden können, mit der Folge, daß diese Farben als eine Mischung aus Türkis und Rot, sowie als Graustufen dargestellt werden.
Eigentlich ist die Tritanopie eine Blau-Gelb-Sehschwäche, da der Betroffene Gelb auch nicht als Farbe sehen kann.
Bei der Tritanomalie sind Sinneszellen für Rot-Blau zwar vorhanden, jedoch in ihrer opti-schen Empfindlichkeitskurve in Richtung des Spektrums für die Farbe Grün so verschoben sind, dass die Blauanteile nicht korrekt wahrgenommen werden können.
Im Gegensatz zur Farbblindheit, die durch defekte grüne oder rote Zapfen z-stande kommt, ist die Gelb-Blau-Störung nur in sehr seltenen Fällen vererbbar. Sie entwickelt sich zumeist aufgrund einer Krankheit, wie beispielsweise einer Makuladegeneration, einem Tumor, der auf den Sehnerv drückt oder einer Erkrankungen der Retina. Auch ein Grauer Star (Katarakt) kann zu einer Farbenblindheit führen.
Einem Betroffenen fällt diese Farbsehstörung im Alltag kaum auf, erst ein ausgiebiger Farbsehtest (Ishihara-Farbtafeln) beim Augenarzt oder Optiker bringt Gewissheit über den Mangel dieser genetischen Sehstörung. Eine graduelle Abstufung gibt es nicht: entweder man hat diese Störung, oder man hat sie nicht.
Ein deutsches Unternehmen aus München, Colordrop.de hat eine Brille für Farbenblinde entwickelt. Diese hilt besonders bei einer Rot-Grün-Sehschwäche, aber auch bei einer Rot-Blau-Farbschwäche. Die speziellen Brillengläser sind auf eine besondere Farbwellenlänge fixiert, die Farben wieder erkennen lässt.
