Augen Lasern lassen – darauf gilt es zu achten

Technische Erneuerungen sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse führen oftmals zu Methoden, die in ihren Ergebnissen das Leben prägnant verändern können. Eine dieser Methoden ist die Lasertechnik, welche sich als neues Anwendungsgebiet, den physikalischen Eigenschaften des Lichtes zuwendet. Der Begriff Laser (Abkürzung für engl. light amplification by stimulated emission of radiation) kann entweder als Effekt der Lichtverstärkung einer stimulierten Emission von Strahlung oder als elektrisches Gerät angesehen werden. Die Grundlage des Lasers ist somit die Strahlenphysik einer elektromagnetischen Welle, für die die Physiker Arthur AshkinGérard Mourou und Donna Strickland erst kürzlich – 2018 – den Nobelpreis erhielten. Sie entwickelten die erste optische Pinzette aus einem Laser, womit sich mikroskopisch kleine Objekte einfangen beziehungsweise festhalten lassen.

Die Fehlsichtigkeit, als eine der Volkskrankheiten Nummer eins, betrifft allein, was die Kurzsichtigkeit anbelangt, circa 30 % der Bevölkerung. Dabei werden unter dem allgemeinen Begriff der Fehlsichtigkeit (Ametropie) in der Augenoptik alle Fehlstellungen des Auges und seiner Physiologie zusammengefasst, die zu einer Beeinträchtigung der Sehschärfe, der Augenmotorik, der Akkommodation oder des Farb- und Dämmerungssehen führen. Die am häufigsten auftretenden Fehlsichtigkeiten sind:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie)
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie)
  • Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
  • Alterssichtigkeit (Presbyopie) 

Kamen in der Vergangenheit nahezu ausschließlich äußere Anwendungen in Form einer Brille oder Kontaktlinse zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten infrage, ist mit der Lasertechnik eine neue medizinische Anwendung in den Bereich der Möglichkeiten gerückt, die hiermit näher und anschaulich betrachtet werden soll.

Die Voraussetzungen für eine Augenlaser Operation!

Jede Operation birgt Risiken, die mit einem Facharzt diskutiert und abgewogen werden müssen. Dies gilt ebenso für die hochmoderne Technik des Augenlaser Verfahrens. Die Fehlsichtigkeit des Auges, welche sich mit der physikalischen Größe Dioptrien beschreiben lässt, ist nichts anderes als die Brechkraft der Augenlinse als ein optisches System mit der umgekehrten Längeneinheit des Meters. Eine Dioptrien Fehlsichtigkeit entspricht somit der Einheit 1/m.

Entsprechend risikoreich ist die Korrektur hoher Fehlsichtigkeit, welche die Physiologie selbst begrenzt. Begründung hierfür ist der Brechungsindex des Krümmungsradius einer endlichen Augenlinse. Fehlstellungen kleiner gleich -10 Dioptrien oder größer gleich 5 Dioptrien sind für eine Augenlaserbehandlung ungeeignet. Über die Gefahren der Anwendung ist im Vorfeld mit einem Facharzt zu sprechen. Neben diesem Ausschlusskriterium führen folgende Augenkrankheiten und Komplikationen zur Ablehnung der Augenlaserbehandlung:

  • Hornhautentzündung
  • Entzündung der Augennetzhaut
  • Schwache Hornhautdicke

Darüber hinaus gilt auch der umgekehrte Fall. Patientengruppen, die gegen Brillen- oder Kontaktlinsen empfindlich und gereizt reagieren sowie Berufsgruppen, in denen eine Sehschwäche zur Berufsunfähigkeit führen würde, z.B. der Pilot, ist eine Augenlaser Operation dringend anzuraten.

Die modernen Technologien der Augenlaser Behandlung!

Jeder, der eine Augenlaser Operation in Erwägung zieht, sollte sich im Vorfeld über die Risiken und Vorteile mit seinem Facharzt ausgiebig beraten. Sofern über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt werden, kommt es schlussendlich zu dem Punkt, zu entscheiden, welche Augenlaser Behandlung im Portfolio einer oder mehrerer Augenkliniken, die Beste ist. Es werden folgenden Verfahren voneinander unterschieden:

  • LASIK
  • Femto | LASIK
  • PRK
  • LASEK
  • SmartSurf
  • iLASIK
  • ReLEx SMILE
  • Epi-LASIK

Diese Verfahren werden in der Augenoptik unter dem Begriff refraktive Chirurgie zusammengefasst, die alle dem Ziel dienen, konventionelle optische Korrekturen, die Brille und die Kontaktlinse zu ersetzen.

LASIK – die LASER-IN-SITU-KERATOMILEUSIS

Unter dem LASIK Verfahren wird in der refraktiven Chirurgie, die Abtragung von Hornhautschnitten mit einem Miktrotom, dem Mikrokeratom, also einem Hornhauthobel oder mit einem Excimer-Laser verstanden, die im inneren Teil der Hornhaut (in-situ) arbeiten. Dazu wird mit dem Operationsgerät ein Schnitt in die Hornhaut gesetzt, der sogenannten Flap, um das darunterliegende Gewebe behandeln zu können. Da die Hornhaut schmerzunempfindlich ist und das Epithel nicht regenerieren muss, ist diese Methode in den meisten Fällen sowohl komplikationsfrei und mit wenigen Ausfallzeiten im Beruf verbunden. Mittlerweile gehört diese Methode zum Standard vieler Augenärzte. Der Heilungsverlauf und der Eingriff sind schnell und zuverlässig. Die LASIK-Methode kann für Korrekturen im Bereich zwischen +4 bis −10 Dioptrien am Patienten angewandt werden.

Femto LASIK – die FEMTO LASER-IN-SITU-KERATOMILEUSIS

Bei der Femto-LASIK Methode handelt es sich um eine Weiterentwicklung des LASIK Operationseingriffes, indem als Operationswerkzeug ein Femtosekundenlaser eingesetzt wird, welcher Schnittführungen von 8 bis 9,5 mm und einer Dicke zwischen 100 und 160 µm in der Hornhaut durchführen kann. Die präzise Schnittführung unterhalb des Hornhautgewebes hat den Vorteil, dass der Hornhautoberfläche keine Verletzungen zugefügt werden. Neben geringen Nebenwirkungen und nachteiligen Komplikationen können mit dieser Methode ebenfalls Patienten behandelt werden, die entweder über eine starke Kurzsichtigkeit oder eine dünne Hornhautdicke verfügen.

PRK – die PHOTOREFRAKTIVE KERATEKTOMIE

Als ursprünglicher Vorläufer, der heutzutage häufiger angewendeten LASEK-Behandlung, ist die photorefraktive Keratektomie – kurz PRK – eine Behandlungsmethode, mit der die Hornhautoberfläche mithilfe eines Lasers abgetragen wird. Damit können Hornhautverkrümmungen korrigiert und Fehlsichtigkeiten des Auges hinsichtlich Nähe und Ferne behandelt werden. Als erste Methode, Augenkorrekturen mit dem Laser durchzuführen, ist diese Operationstechnik immer wieder optimiert worden und wurde somit weitestgehend von modernen Eingriffen ersetzt.

LASEK– die LASER ASSISTIERTE SUBEPITHELIALE KERATEKTOMIE

LASEK ist eine Methode, bei der vor dem Laserabtrag der Hornhautoberfläche – das Epithel – mit einer Alkohollösung vorbehandelt wird, damit dieser Bereich mit einem Operationsbesteck leicht zur Seite geschoben werden kann. Es handelt sich somit um eine Variante, bei der das abgelöste Epithel zur Wiederverwendung kommt. Somit ist diese Methode zwischen der PRK und dem LASIK Verfahren anzusiedeln. Der große Vorteil dieser Behandlungsmethode ist, dass diese auch bei sehr dünner Hornhaut angewendet werden kann.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Fehlsichtigkeiten!

Neben den zuvor genannten Laser-Operationstechniken, gibt es weitere optimierte Behandlungsmethoden von Fehlsichtigkeit. Eine dieser Methoden ist die ReLEx Smile (Kurzschnitt-Lentikelextraktion), eine Weiterentwicklung der Femtosekunden-Lentikelextraktion – kurz FLEX – bei der nur ein kleiner Schnitt von 2-3 mm in die Hornhautschicht gesetzt werden muss und somit die biomechanische Reizung des Auges massiv reduziert wird. Damit verbunden werden die Nebenwirkungen und Risiken des Eingriffes gesenkt.

Die Weiterentwicklung der bekannten PRK-Methode führte zu dem derzeit modernsten Verfahren der Augenlaser Behandlung, SmartSurf. Durch den Einsatz eines Excimer Lasers muss das Auge während der Behandlung überhaupt nicht berührt werden, das heißt, es entfallen Einschnitte und Flaps und somit mögliche Operationsrisiken. Die Methode kann sowohl bei sehr dünner Hornhaut und bei Fehlsichtigkeiten von -6 bis +3 Dioptrien angewendet werden.

Die Nachteile und Risiken einer Augenlaser Behandlung!

Neben den Risiken und Nebenwirkungen, die eine biomechanische Reizung des Auges per se mit sich bringen kann, führt vor allem der operationsbedingte Hornhauteinschnitt – Flap – zu Sehbeeinträchtigungen und Folgeerscheinungen. Neben Blendeneffekten, kurzzeitige Folgeschmerzen sowie trockenen Augen, die bei jedem hier aufgeführten Operationseingriff eintreten können, treten bei der LASIK Behandlung sehbeeinträchtigende Komplikationen bei 0,5 bis 2,5 % der Patienten auf. Dazu zählt zum Beispiel die post-LASIK-Keratektasie. Bei der Femto-LASIK Methode klagen 20 % der Patienten hingegen über eine Blendenempfindlichkeit, was als Transient Light Syndrom bekannt ist. Des Weiteren können bei der Femto-LASIK Methode Luftblasen in der Hornhaut erzeugt werden, wodurch die Gefahr einer Austrocknung des Auges erhöht wird.

Selbst das sogenannte SmartSurf Verfahren als sogenannte modernste Operationstechnik ohne groben Eingriff kann in der Folge zu Sehstärkeschwankungen und Blendenempfindlichkeiten führen. Der zunächst schmerzfreie Eingriff kann im Verlauf der Heilung Schmerzen verursachen und es sollten die Ratschläge des Arztes befolgt werden, um einen optimalen Heilungsprozess zu gewährleisten.

Was kostet eine Augenlaser Behandlung

Je nach Operationsmethode können für die Augenlaserbehandlung unterschiedliche Preise veranschlagt werden. Abhängig vom Grad der Fehlsichtigkeit sowie der Lasertechnologie, welche dem Arzt oder der Augenklinik zur Verfügung steht, sind Preisschwankungen sowohl länderübergreifend als auch innerhalb eines Landes sehr gut möglich. Mögliche Anhaltspunkte liefern folgende Werte:

  • LASIK: ab 895 Euro bis 1.995 Euro pro Auge
  • Femto- LASIK: 1.500 Euro bis 2.300 Euro pro Auge
  • iLASIK: 1.750 Euro bis 2.100 Euro pro Auge
  • ReLEX Smile: 2.250 Euro bis 2.600 Euro pro Auge
  • LASEK: ca. 799 Euro bis 1.600 Euro pro Auge
  • PRK: ca. 799 Euro bis 1.875 Euro pro Auge

Als Beispiel: Wird bei einem Patienten mit -4,5 Dioptrien Kurzsichtigkeit die ReLEX Smile Methode angewandt, so dauert die gesamte Behandlung etwa 15 min. Der Patient ist sofort nach einem Tag wieder arbeitsfähig und Nachkorrekturen entfallen. Dies kostet für beide Augen 4.800 Euro. Im Gegensatz dazu wird ein Patient mit +2,5 Dioptrien Weitsichtigkeit bei der Femto-LASIK Methode 3.600 Euro bezahlen bei nur geringerem OP-Mehraufwand und ebenfalls einer Arbeitsfähigkeit nach einem Tag.

Wo werden Augenoperationen durchgeführt!

Da die Kosten für eine Augenlaser-Operation nicht von den Krankenkassen übernommen werden, ist es entweder notwendig zu einer privaten Krankenkasse zu wechseln, was einem normalen Arbeitnehmer kaum Vorteile bringt oder der Patient lässt sich seine Augen im Ausland Lasern. Hier gilt es nicht nur die Anreisekosten und die Abreise zu bedenken, sondern ebenfalls sich ausschließlich von zertifizierter Technik behandeln zu lassen. Da in Deutschland viele Augenärzte und Augenkliniken mit Finanzierungsmodellen zusammenarbeiten, ist es nach Anfrage oftmals möglich, die Augen-OP via Ratenzahlung zu begleichen. Hier sollte man jedoch anfallende Zinsen einkalkulieren, was den Preis der Laserbehandlung um ein Vielfaches erhöht.

Referenzen zu Kliniken und Augenärzten finden sich online bei einschlägigen Internetportalen, wo Spezialisten und Augenkliniken direkt in Ihrer näheren Umgebung angezeigt werden. Des Weiteren werden dazu oftmals die Kosten pro Auge sowie die Operationsmethode mit angegeben. Zu einer seriösen Augenlaser Operation gehören das Beratungsgespräch inklusive der Voruntersuchung, die eigentliche Augenlaserbehandlung sowie die medizinische Nachsorge in Form von 2-3 Terminen innerhalb von 6 Monaten.

Schlussfazit:

Eine Augenlaser Operation ist zwar teuer, aber für einige Berufe unumgänglich. Nicht nur das die Lebensqualität mit gesunden Augen stark verbessert wird, ebenso wird die für den Straßenverkehr notwendige Aufmerksamkeit durch die Sehkraft wieder geschärft und das Risiko eines Unfalls sowohl bei Tag als auch bei Nacht um ein Vielfaches reduziert.