Pupillendistanz (PD) vom Optiker erklärt – Das gilt es zu beachten

Was ist die Pupillendistanz?

Die Pupillendistanz ist für die korrekte Brillenfertigung eine wichtige Größe, denn sie gibt die optische Mitte der Brillengläser und der Augen an. Die Pupillendistanz ist ein individueller Wert des Brillenträgers. Stimmt die optische Pupillendistanz der Gläser nicht mit der PD der Augen überein, kommt es  zu einem unscharfen Sehen, sowie Schwindel oder Kopfschmerzen.

Die Pupillendistanz wird in Millimetern (mm) gemessen und als Messpunkt dient die Nasenwurzelmitte, vor der aus der Abstand bis zur Pupillenmitte des linken und des rechten Auges gemessen wird. Da kaum ein Gesicht vollkommen symmetrisch ist, gibt es zwischen den Abständen rechtes und linkes Auge zur Nasenwurzelmittel stets eine kleine Differenz ( 0,5 – 1,5 mm), die aber berücksichtigt werden muss, wenn das Sehergebnis optimal sein soll.

Ist die Pupillendistanz (PD) nicht korrekt gemessen und in die Gläser eingearbeitet, so kommt es beim Sehen durch die Brille zu:

  • verschwommenen und unscharfen Bild
  • Bildsprung
  • Irritationen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Das sollten Sie unbedingt über die Pupillendistanz (PD) wissen:

  • Die Pupillendistanz findet sich in den meisten Fällen auf dem Rezept, Brillenpass, Sehhilfenverordnung, Rechnung und wird in (cm) Zentimeter angegeben.
  • Die PD ist enorm wichtig für die Passgenauigkeit Ihrer Brillengläser
  • Die Messung der Pupillendistanz kann von einem Optiker/Augenarzt vor Ort vorgenommen werden, online mit einem Foto oder Sie können diese selber messen mit einer Schablone oder Lineal. Alle Optionen sind bei richtiger Ausführung exakt.

Pupillendistanz Beispiele:

  • 34/35 – Links 34cm und Rechts 35cm
  • L: 33 R: 33,5
  • 69 – 69cm insgesamt, keine genaue Angabe von Links und Rechts. In diesem Fall sollten Sie nochmal beim Optiker/Augenarzt nachfragen.

Die Messung der Pupillendistanz erfolgt grundsätzlich auf beiden Augen, da es öfter geringe natürliche Abweichungen geben kann. Beispielsweise ist ja nicht jedes Gesicht mit dem Zirkel oder Geodreieck gezeichnet worden, was natürliche Asymmetrien zwischen den Gesichtshälften zur Folge hat. Es kommt trotzdem immer wieder vor, dass nur der reine Abstand zwischen den beiden Pupillen gemessen und angegeben wird. Das verfälscht jedoch die Werte und kann zu ungewollten Komplikationen führen. Mithilfe des nun ermittelten Wertes erhalten Sie die optimale optische Mitte des neuen Brillenglases.

Wie misst der Optiker die Pupillendistanz?

  • Abmessung durch ein Lineal
  • Pupillometer
  • Video-Zentrierung (3D mit iPad)

Zuerst sei erwähnt, der Optiker misst die Pupillendistanz in aller Regel bei einem Sehtest gleich mit. Dazu stehen ihm diverse Verfahren zur Verfügung. Die Möglichkeiten reichen dabei von einem speziellen Lineal zum einfachen Ausmessen über einen digitalen Pupillometer bis hin zu einer modernen Video-Zentrierstation, welche die Augen detailliert vermisst und berechnet. Demnach variiert das Verfahren von Optiker zu Optiker.

Schlussendlich wird der ermittelte Wert im Brillenpass vermerkt. Trotzdem kommt es häufig vor, dass diese Eintragung vergessen wird und Sie anschließend, wenn die Zeit für eine Brille gekommen ist, erneut damit beginnen müssen, die Pupillendistanz zu ermitteln. Wenn Sie also nicht mehrere Anläufe unternehmen wollen, achten Sie auf die Eintragung der Pupillendistanz in Ihren Brillenpass gleich beim ersten Sehtest.

Pupillendistanz online messen – geht das überhaupt?

  • Mit einer Schablone PD Zuhause messen
  • Pupillendistanz mit Hilfe von einer Software messen

Wer den Gang zum Optiker nicht auf sich nehmen möchte oder wenig freie Termine zur Verfügung hat, erlebt dann online die Qual der Wahl zwischen diversen Messmethoden. Das Potpourri reicht an dieser Stelle von der einfachen Schablone mit Maßstab, die über das Gesicht gehalten wird bis hin zu Webcamaufnahmen, welche nach erfolgreicher Durchführung eingesendet und berechnet werden können.

Die Bestimmung der Pupillendistanz

Nach einem Sehtest beim Optiker wird die Pupillendistanz in der Regel gleich mit gemessen und zwar mit einem Lineal, oder einer speziellen Schablone. Der ermittelte Wert wird in den Brillenpass eingetragen. Beim Anpassen einer neuen Brille werden die gemessenen Pupillendistanzen auf die Gläser markiert, sodaß diese Werte bei der Bearbeitung der Gläser berücksichtigt werden.

Wie wird die Pupillendistanz zuhause mit der Schablone gemessen?

Wie im vorherigen Absatz bereits erwähnt, lässt sich die Pupillendistanz zuhause mittels einer Schablone herausfinden. Dazu muss nun eine vorgegebene Schablone im Originalmaßstab ausgedruckt werden. Nach dem Ausdruck sollte der Maßstab jedoch dringend mittels einer Kontrollmessung mit einem Lineal überprüft werden. Wie bereits erwähnt, wird die Pupillendistanz im Millimeterbereich gemessen und angegeben. Somit ist es verständlich, dass bei ungenauem Arbeiten oder Messen die Werte inkorrekt werden und zu Problemen führen. Nachdem die Schablone überprüft und einsatzbereit ist, sollte unbedingt ein Partner hinzugezogen werden. Dieser liest anschließend die Werte für jedes Auge separat ab. Alternativ können Sie auch selbst vor dem Spiegel die Ablesung vornehmen. Es erfordert unter Umständen jedoch etwas Übung, da die Augen zentriert sein sollten und nicht bewegt werden dürfen und dennoch die Werte abgelesen werden müssen.

Tipp: Um absolut sicher zu gehen, können Sie die Brillengläser an den Durchsichtpunkten von der Pupille markieren. Dazu wird eine zweite Person benötigt die Ihnen die Punkte markiert. Der Online-Optiker kann dann für Sie die PD berechnen bzw. die Brillengläser passgenau anfertigen.

Puppillendistanz messen mit Software

Einige Online-Optiker bieten eine Messung der PD mit einer Software an. In den meisten Fällen wird ein Foto von Ihnen mit einer Scheckkarte auf der Stirn benötigt. Sie sollten gerade in die Kamera (Handy Kamera reicht aus) schauen und die Augen normal geöffnet haben. Die Scheckkarte (ADAC, Payback oder jede andere Karte) sollte waagerecht auf der Stirn gehalten werden. Diese Karte wird benötigt als Referenzpunkt für die Software um die Distanz zu ermitteln. Diese Methode zur Bestimmung der Pupillendistanz ist bei richtiger Ausführung exakt.

Warum ist die Pupillendistanz bei Brillen so wichtig?

  • Brillengläser passen nur mit der richtigen Pupillendistanz

Ihre Brillengläser werden in aller Regel aus gewölbten Gläsern geschliffen oder gegossen. Was genau angewendet wird variiert je nach Herstellungsprozess. Dabei wird die Wölbung genau dort eingearbeitet, wo sich Ihre Augen zentriert die meiste Zeit befinden. Sie erahnen es schon, es handelt sich genau um die Pupillendistanz, welche vorher durch die entsprechenden Messverfahren bei Ihnen festgestellt wurde. Und genau diese eingearbeitete Wölbung markiert nun den schärfsten Sichtpunkt des gesamten Brillenglases. Es dürfte durchaus sehr unangenehm sein, wenn dieser Punkt nun derart verschoben wäre, dass Sie andauernd ein unscharfes Bild vor Augen haben. Es ist nicht nur lästig, sondern führt auch dauerhaft zu Kopfschmerzen und sogar Übelkeit. Da machen die neuen Gläser wenig Sinn. Und hier an diesem Punkt lässt sich gewiss erkennen, dass es von enormer Bedeutung ist, dass die Pupillendistanz jeweils korrekt ausgemessen wurde.

Verändert sich die Pupillendistanz im Leben?

Die Pupillendistanz kann sich im Kindes- und Jugendalter in der Tat öfter verändern. Dies hängt mit dem noch nicht abgeschlossenen Knochenwachstum zusammen. Solange das Knochenwachstum noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, kann sich auch der Schädel immer wieder leicht verändern, sodass schlussendlich auch die Pupillendistanz immer wieder einer Änderung unterlegen ist. Deshalb sollte im Kindes- und Jugendalter jedes Mal vor einer neuen Brille sicherheitshalber nachgemessen werden. Im Erwachsenenalter, wenn der Knochenapparat vollständig ausgebildet und das Knochenwachstum beendet ist, reicht die eine Messung, deren Daten dann im Brillenpass vermerkt werden prinzipiell aus. Wer sich aber dennoch nicht absolut auf der sicheren Seite wähnt, hat immer die Möglichkeit einer neuerlichen Messung durch den Optiker oder wie ebenfalls erwähnt online.

Pupillendistanz bei Gleitsichtgläsern

Bei einer Gleitsichtbrille ist die Pupillendistanz genauso wichtig wie bei jeder anderen Brille auch. Vielleicht sogar noch etwas wichtiger, da die Übergänge von Nah- und Fernsehen fließend verlaufen und nicht derart klar abgegrenzt sind wie sonst üblich.

Hinzu kommt bei den Gleitsichtbrillen aber auch die wichtige Einschleifhöhe:

Dieser Punkt, beziehungsweise diese Linie markiert den Übergang vom Fern- zum Nahsehen. Stimmen diese beiden Werte also nicht genau überein, so ist auch bei der Gleitsichtbrille mit erheblichen Komplikationen in Punkto Tragekomfort, beziehungsweise Sehschärfe zu rechnen. Bei der Gleitsichtbrille wird jede Fehlmessung also doppelt bestraft. Demnach ist die Pupillendistanz bei einer Gleitsichtbrille noch wesentlich wichtiger als bei der herkömmlichen Korrekturbrille.

Fazit: Darauf kommt es bei der Pupillendistanz an

Die Pupillendistanz ist demnach also kein vernachlässigterer Aspekt wenn es um neue Gläser für Ihre neue oder bereits vorhandene Fassung geht. Sie ist für die Funktion der Brillengläser enorm wichtig und sollte auch so behandelt werden. Das bedeutet, die Messung sollte ernsthaft vorgenommen und korrekt sein. Dabei spielt es keine Rolle, welches Messverfahren angewandt wird, vielmehr ist die Korrektheit der Messung wichtig, sowie eine ernsthafte Herangehensweise an die Messung. Niemand möchte schlussendlich wieder und wieder seine neuen Gläser reklamieren gehen und womöglich noch gesundheitliche Beeinträchtigungen erleben müssen. Das alles lässt sich vermeiden, wenn die Messung der Pupillendistanz von Grund auf an vernünftig erfolgt.