Autofahrerbrille » Sinnvoll oder nicht? Optiker erklärt

Am Steuer haben Autofahrer häufig mit wechselnden Sichtverhältnissen zu kämpfen. Erinnert sei beispielsweise daran, wie sehr Sonne auf einer vom Regen nassen Straße blenden kann. Die Fahrsicherheit wird dadurch beeinträchtigt. Helfen kann eine spezielle Autofahrerbrille. Diese ist deshalb nicht nur Personen sinnvoll, die ohnehin eine Sehhilfe tragen müssen, sondern für jeden.

Was ist eine Autofahrerbrille

Eine Autofahrerbrille gleicht als spezielle Sehhilfe die Probleme aus, die am Steuer durch die sich ändernden Lichtverhältnisse entstehen. Zugleich verringert sie die Belastung der Augen.

Als Beispiel: Bei schlechten Lichtverhältnissen öffnen Menschen weiter die Augen und blinzeln weniger. Hierdurch steigt der Lichteinfall. Die schlechte Sicht soll auf diese Weise ausgeglichen werden. Allerdings trocknen dadurch die Augen aus. Dieser Prozess wird durch die Klimaanlage, die Lüftung und durch die oft schlechte Luft weiter begünstigt. Die Brille hilft durch spezielle Beschichtungen im Glas bei diesem Problem.

Wie funktioniert eine Autofahrerbrille

Eine Autofahrerbrille ist in der Regel entspiegelt. Dadurch sollen Blendeffekte vermieden werden, wie sie durch schnelle Hell-Dunkel-Wechsel oder die Scheinwerfer von entgegenkommenden Fahrzeugen entstehen. Die Entspiegelung entsteht durch eine oder mehrere Schichten Magnesiumfluorids auf den Gläsern.

Zudem verfügen die Gläser über Beschichtungen, die spezielle Strahlen filtern. Dies erleichtert es den Augen sich anzupassen. Wechselnde Witterungsverhältnisse wie plötzlich einsetzender Regen sind deshalb kein Problem mehr. Die Gläser dürfen dabei nicht zu klein sein, damit Sie beispielsweise auch beim Blick in die Außenspiegel von der Sehhilfe profitieren. Gebogene Brillengläser helfen überdies gegen Licht, das ansonsten seitlich in die Augen einfallen und hier stören würde. Der Rahmen einer Autofahrerbrille sollte schmal sein und dünne Bügel beinhalten. Dadurch blockiert er nicht die Sicht und schont den Kopf bei längeren Fahrten.

Folgende Aufgaben sollte eine Autofahrerbrille erfüllen:

  • Vor Blendeffekten schützen.
  • Peripheres Sehen unterstützen, damit sich stets auch die Außenspiegel im Blickfeld befinden.
  • Sehvermögen bei grellem Licht bewahren.
  • Sehvermögen bei Dämmerung und Nacht stabilisieren und eventuell verbessern.
  • Räumliches Sehvermögen bewahren.
  • Überlastung der Augen vermeiden.
  • Augenbeweglichkeit erhalten.

Diese Liste ließe sich noch durch sekundäre Funktionen ergänzen. Als Beispiel: Wer sich aufgrund schlechter Sichtverhältnisse stark konzentrieren muss, bekommt schnell Kopfschmerzen. Eine Autofahrerbrille verhindert dies. Sie ist also in vielen Momenten eine wertvolle Hilfe. Dies gilt insbesondere für ältere Semester. Im Laufe der Jahre verändert sich die Sehstärke bei vielen Menschen leider bekanntlich zum Schlechteren.

Was ist die perfekte Sonnenbrille für Autofahrer?

Sonnenbrillen können geschliffen sein oder sich für Personen ohne Sehschwäche eignen. In beiden Fällen sind drei Varianten zu unterscheiden:

Selbsttönende Brillengläser beim Autofahren

Streng genommen handelt es sich nicht nur um eine Sonnenbrille, sondern um eine Sehhilfe für alle Sichtverhältnisse, die sich eigenständig an die Gegebenheiten anpasst. Positiv dabei: In 15 bis 30 Sekunden dunkeln sich die Gläser ab.Sie benötigen allerdings fünf bis zehn Minuten, um sich in Innenräumen wieder aufzuhellen. Für das Autofahren sollten die Gläser mindestens eine UV-Schutzwirkung von 400 haben. Dazu kommt hinzu das die Windschutzscheibe schon als UV-Filter fungiert. Daher kann sich die selbsttönende Beschichtung nicht zu 100% entfalten.

Tipp: Hier helfen spezielle selbsttönenden Brillengläser für das Autofahren. Diese Gläser haben eine Grundtönung von 25-45% und färben sich dann je nach Stärke der Sonneneinstrahlung mehr ein. Diese Gläser können ebenfalls bei bewölkten Wetter genutzt werden.

Polarisierte Brillengläser

Polarisierte Brillengläser in einer Sonnenbrille helfen vor allem gegen Reflexionen. Sie sind deshalb dazu geeignet, die Sicht zu verbessern. Das Problem ist: Bei etwas schlechterem Licht lässt die Sehfähigkeit nach. Polarisierte Brillengläser sind für Autofahrten deshalb nur bedingt empfehlenswert, weil sich die Bildschirme von Navigationsgeräten oder Armaturen deshalb schlechter erkennen lassen. Einzige Ausnahme: Bei schlechten Witterungsverhältnissen und Reflexionen durch Regen und Sonne oder Laternenlicht leisten sie gute Dienste. Es kann deshalb Sinn machen, eine solche Brille zusätzlich zu nutzen.

Normale Sonnenbrillengläser

Normale Sonnenbrillengläser sind für Personen ohne Sehschwäche vermutlich die beste Variante. Sie helfen ebenfalls gegen Reflexionen, verschlechtern aber nicht die Sicht im Fahrzeug zu stark. Verändern sich die Sichtverhältnisse, weil es später dunkel wird, kann sie einfach abgenommen werden.

Schützt die Windschutzscheibe vor der Sonne bzw. ihren UV-Strahlen?

Windschutzscheiben schützen vor UV-Strahlen.

Diese filtern bis zu 96 Prozent von diesen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Autofahrerbrille diesbezüglich weniger leisten können muss. Die Seitenscheiben sind nicht gegen UV-Strahlen geschützt. Das Licht, das hier einfällt, bedeutet also weiterhin eine Belastung, die durch die Sehhilfe auszugleichen ist.

 

Trotz der Filterung durch die Windschutzscheibe sollte bei Sonneneinstrahlung eine Sonnenbrille als Autofahrerbrille getragen werden.

Sind Gleitsichtbrillen zum Autofahren geeignet?

Gleitsichtbrillen eignen sich hervorragend zum Autofahren und sind für alle Personen nur zu empfehlen, die mit einer entsprechenden Sehschwäche zu kämpfen haben. Schließlich gilt es während der Fahrt, dass in der Nähe die Armaturen und in der Ferne der Verkehr und die Straßenschilder gut zu erkennen sind. Gleitsichtbrillen bieten genau dies: Der obere Teil ist für die Fernsicht und der untere für die Naherkennung – also exakt so, wie es hinter dem Steuer Sinn macht.

Eine Einschränkung ist allerdings für Personen zu machen, die gerade erst ihre Gleitsichtbrille erhalten haben. Es kann einige Zeit dauern, um sich an das veränderte Sehen zu gewöhnen. Wer eine solche Sehhilfe nutzt, sollte die erste Fahrt erst danach machen.

Welche Brille ist besonders für Nachtfahrten geeignet?

Vielerorts werden sogenannte Nachtfahrerbrillen angeboten. Diese sind an gelblichen Gläsern zu erkennen. Die Sehhilfen filtern auf diese Weise das Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge und reduzieren so die Blendung – zumindest in der Theorie. Tatsächlich ist es unter Experten umstritten, ob diese Brillen tatsächlich helfen.

Einerseits fehlen einschlägige Studien, die den Mehrwert der Nachtfahrbrillen beweisen. Anderseits berichten so viele Träger der Modelle, dass sich ihr Sehgefühl angenehmer gestalte, dass längst nicht mehr nur von anekdotischen Beweisen gesprochen werden kann. Wir raten Ihnen, es einfach auszuprobieren, ob Ihnen eine entsprechende Autofahrerbrille hilft oder nicht.

Fazit Autofahrerbrille

Eine für die eigenen Bedürfnisse maßgefertigte Autofahrerbrille lohnt sich

Zusammenfassend gilt: Autofahrerbrillen sind für jeden Menschen sinnvoll, der regelmäßig hinter dem Steuer sitzt. Sie sorgen für ein sichereres und angenehmeres Fahrgefühl. Allerdings macht es Sinn, bei den Gläsern auf Maßanfertigungen zu setzen, um den eigenen Bedürfnissen am besten entgegenzukommen. Mit Sehschwäche ist beispielsweise möglicherweise eine selbsttönende Gleitsichtbrille die beste Wahl. Gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl.