Anisometropie: Weitsichtigkeit & Kurzsichtigkeit in einem

Was ist eine Anisometropie?

Eine Anisometropie ist eine Ungleichheit in der Brechkraft der Augen, d.h. ein Auge hat andere Brechwerte als das andere Auge. Ebenso kann ein Auge weitsichtig und das andere kurzsichtig sein, wichtig dabei ist die auftretende Differenz in den Brechwerten, die mindestens 2,00 Dioptrien betragen muss, um von einer Anisometropie zu sprechen.

Betroffen sind davon ca. 3 Prozent aller Menschen. Normalwerte, um welche die Brechkraft schwankt sind etwa 0,5 Dioptrien, was darüber ist sollte man behandeln lassen.

Symptome Anisometropie

Es ist bekannt, daß eine vorhandene Anisometropie das Sehzentrum im Hirn stark belastet, da es ungleiche Bildeindrücke (scharfe und unscharfe Bilder) verarbeiten und als optimierter Seheindruck in Übereinstimmung bringen muss. Daher kommt es häufig bei solchen Sehgeschädigten zu Augenermüdung und Kopfschmerzen.

  • Je stärker die Differenz der Ungleichsichtigkeit zwischen den beiden Augen ist, umso größer sind die Auswirkungen.

Es gibt zwei Ursachen für eine Anisometropie

  • Brechwert-Anisometropie
  • Längenwert-Anisometropie

Man unterscheidet zwei Ursachen:

1. Brechwert-Anisometropie:

hier liegt die Ursache in der Unterschiedlichkeit der Brechwerte zwischen der Hornhaut und der Augenlinse. Ist der Brechwert der Linse zu hoch, kommt es zu einer Kurzsichtigkeit, ist diese zu gering zu einer Weitsichtigkeit.

2. Längenwert-Anisometropie:

hier liegt die Ursache in den unterschiedlichen Längen der Augäpfel. Ist der Augapfel zu lang, so liegt der Brennpunkt (Fokus) vor der Netzhaut (Retina) und der Betreffende ist kurzsichtig, ist der Augapfel zu kurz, so liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut und der Betroffene ist weitsichtig.

  • In beiden Fällen liegt der Brennpunkt nicht auf der Netzhaut und führt damit zu den genannten Fehlsichtigkeiten.

Wie wird die Anisometropie behandelt?

Es gibt mehrere Möglichkeiten diese Ungleichmäßigkeit optisch zu korrigieren und zwar mit Hilfe von

  • Brillengläsern
  • Kontaktlinsen
  • Operativen Eingriff (Augen-Lasern)

Es wurde festgestellt, daß eine Korrektur der Anisometropie bei einer Differenz von mehr als 3,00.

Dioptrien zwischen beiden Augen mit Brillengläsern nicht möglich ist, da die Abbildungen auf der Netzhaut für jedes Augen sehr unterschiedlich sind, was vom Sehzentrum schlecht oder überhaupt nicht mehr korrigiert wird und zu Wahrnehmungsstörungen führt. Außerdem muss jedes Glas anders geschliffen sein, was die Augen von Außen unterschiedlich groß erscheinen lässt und auch verschiedene Dicken und Gewichte der Gläser aufweisen, was unangenehm bei Tragen sein kann.

Daher werden solche Differenzen mit Kontaktlinsen ausgeglichen. Bei Erwachsenen wird auch ein Augenlasern zur Korrektur ausgeführt, aber die Ergebnisse sind umstritten.

Fazit

Die Korrektur der Anisometropie erfolgt bis zu einer Differenz von 3,00 Dioptrien mit einer speziell geschliffenen Brille, ab 3,00 Dioptrien Differenz mittels Kontaktlinsen. Laser-Operationen sind machbar, aber das Ergebnis ist unsicher.