Optiker Angebote – Preise verhandeln möglich?

Preise beim Optiker verhandeln: Was ist beim Kauf einer neuen Brille möglich? 

Für viele ist eine neue Brille eine echte Investition: Zusammen mit hochwertigen Gläsern kommen attraktive Brillengestelle nicht selten auf eine stolze Summe. Viele Brillenträger gehen daher unbequeme Kompromisse bei der Wahl ihrer Brille ein. Dabei können Kunden mit ein wenig Verhandlungsgeschick die Preise beim Optiker zu ihren Gunsten beeinflussen. Einige wertvolle Tipps und Tricks können dabei helfen. 

Vom Optiker-Wettbewerb profitieren

In Deutschland gibt es heute fast 12.000 Optiker. Von großen Ketten bis hin zu inhabergeführten, kleineren Geschäften sind allein in Städten wie Köln mehrere hunderte, völlig unterschiedliche Optiker zu finden, die um die hart umkämpfte Kundschaft buhlen. Zu diesem Konkurrenzdruck gesellt sich das große Schreckgespenst des Online-Handels dazu: Zwar machen stationäre Optiker immer noch den Großteil des Branchenumsatzes aus, Optiker im Internet verzeichnen allerdings steigende Kundenzahlen und wachsende Gewinne. Online-Anbieter für Brillen erfreuen sich dabei nicht nur großer Beliebtheit, weil Kunden hier bequem von zu Hause aus shoppen können. Sie locken außerdem immer wieder mit Angeboten und Rabattaktionen, bei denen Brillenträger hohe Kosten sparen können. Wer denkt, davon profitieren lediglich die Kunden der großen Online-Optiker, der irrt allerdings: Auch Kunden von stationären Optikern können diese Angebote bei ihrem Stammgeschäft sinnvoll für sich nutzen. Sie können ihrem Optiker beispielsweise die niedrigen Preise der Online-Händler vorlegen und um einen entsprechenden Rabatt dafür bitten, dass sie sich trotzdem für den Optiker vor Ort entscheiden. Wie gut sind hier jedoch die Erfolgsaussichten? Sollte man beim Optiker überhaupt Preise verhandeln?

Vorbereitung ist alles: Angebote & Aktionen für den Brillenkauf recherchieren

Um herauszufinden, ob es angebracht ist, Preise beim Optiker zu verhandeln, sollte zunächst ein wenig recherchiert werden. Informieren Sie sich auf der Homepage Ihres Stamm-Optikers oder vor Ort über dessen laufende Angebote und Rabattaktionen. Machen Sie sich vorher jedoch klar, was genau Sie möchten und verzichten Sie darauf, Angebote anzunehmen, an denen Sie eigentlich kein Interesse haben, beispielsweise eine Vergünstigung auf Ihre neue Brille, wenn Sie noch Kontaktlinsen dazu kaufen, obwohl Sie diese nicht benötigen. Sind keine attraktiven Angebote dabei, recherchieren Sie stattdessen weiter: Bieten andere stationäre Optiker oder Online-Optiker etwa aktuell bestimmte Rabattaktionen und Vergünstigungen an? Dies können generelle Angebote sein wie ein regulärer Nachlass auf alle Sonnenbrillen oder spezifische Angebote für bestimmte Modelle und Marken. Haben Sie bei einem anderen Optiker ein grandioses Angebot ausgemacht, möchten aber lieber Ihren Stamm-Optiker unterstützen, so wird dies nun Ihr Verhandlungsargument. Informieren Sie sich genau über die Bedingungen der Rabattaktionen bei dem anderen Anbieter und suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Optiker vor Ort.

Kein schlechtes Gewissen beim Verhandeln

Schlechtes Gewissen beim Verhandeln? Chancen und Möglichkeiten kennen
Grundsätzlich gilt: Der Versuch, zu verhandeln lohnt sich immer. In der Regel verfügen vor allem kleine, unabhängige Optiker über einen großen Spielraum in der Preisgestaltung. Besonders betroffen sind dabei Brillengläser, die entweder von dem Optiker selbst oder von einer Partnerwerkstatt eingekauft und bearbeitet werden. Dementsprechend haben Optiker hier vergleichsweise großes Mitspracherecht bei der Preisgestaltung. Bei Reduzierungen in Sachen Brillengestell sind dem Optiker hingegen häufig die Hände gebunden: Die Hersteller geben oft selbst keinen Nachlass und zwingen die Brillengeschäfte dazu, die Produkte entsprechend teuer einzukaufen. Diese Hintergrundinformation ist wichtig und kann in die Preisverhandlung mit eingebracht werden. Es lohnt sich also nicht, große Erwartungen bei den Brillengestellen zu haben – bei den Gläsern sollte Ihnen Ihr Optiker allerdings entgegenkommen können. Als Faustregel gilt: Rund 10-15% sind wahrscheinlich machbar. 

Nichts zu machen? Mit Zusatzleistungen einige Extra-Kosten sparen

Sollte es Ihrem Optiker aus verschiedenen Gründen nicht möglich sein, einen Nachlass beim Produktkauf zu gewähren, können Sie sinnvolle Gegenangebote in die Waagschale werfen: Viele Optiker bieten Zusatzleistungen an, bei deren Preisgestaltung sie mehr Spielraum als bei dem Verkauf von Produkten haben. Bei großen Optiker-Ketten ist der Sehtest heute beispielsweise auch bei Nicht-Kauf kostenlos, während kleinere Optiker die Kosten nur erlassen, wenn hinterher auch eine Brille bei ihnen gekauft wird. Wer hier Verhandlungsgeschick beweist, kann auch bei kleineren Anbietern einen kostenlosen Sehtest aushandeln. Ähnliches gilt für Produktproben: Große Optiker sind häufig sehr freigiebig mit kostenlosen Probe-Linsen oder Kontaktlinsenmittel zum Testen. Bei kleineren Anbietern ist auch dies häufig Verhandlungssache. Wer allerdings echtes Kaufinteresse signalisiert, kann bei kleineren Optikern ebenfalls mit Kulanzentscheidungen rechnen.

Gute Manieren: So erhalten Sie das beste Optiker Angebot

Gute Manieren: So wird die Preisverhandlung zu Win-Win-Situation
Damit beide Parteien von der Preisverhandlung profitieren, sollten jedoch auch Sie etwas Einsatz zeigen. Höflichkeit und Freundlichkeit sind selbstverständliche Begleiter bei Preisverhandlungen. Es lohnt sich jedoch auch, sich in seinen Optiker hineinzuversetzen, um die passenden Verhandlungsargumente zu finden: Wer zu verstehen gibt, dass er bei einer attraktiven Preisgestaltung und einem reibungslosen Kauf der Brille Stammkunde wird, kann sehr überzeugend wirken. Falls das nichts bringt, kann auch Nachfragen helfen. Gehen Sie einen Schritt auf Ihren Optiker zu und fragen Sie, ob Sie ihm für einen Preisnachlass einen anderen Gefallen tun können, etwa andere Kunden werben oder eine positive Rezension in Online-Vergleichsportalen hinterlassen. Seien Sie wohlwollend und kreativ!

Fazit: Fragen kostet nichts!

Gerade in Deutschland wird das Verhandeln von Preisen häufig recht kritisch beäugt. Dennoch gilt: Fragen kostet nichts – es lohnt sich in jedem Falle, den Optiker auf Möglichkeiten zum Preisnachlass anzusprechen. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass kleinere, traditionelle Optiker größere Verhandlungsbereitschaft zeigen, da hier häufig der entscheidungsfähige Vorgesetzte im Geschäft präsent ist schnell gefragt werden kann. Bei größeren Ketten hingegen liegt meist weder beim Verkaufspersonal noch bei der Filialleitung die Befugnis zur Preisgestaltung oder -verhandlung vor; hier ist oft nichts zu machen. Egal jedoch, bei welchem Optiker das Verhandlungsgespräch geführt wird: Vorbereitung lohnt sich! Genaue Recherchen über Angebote bei der Konkurrenz, aber auch ein Bewusstwerden darüber, was man selber eigentlich möchte, kann die Verhandlungen positiv beeinflussen. Wer mit viel Entschlossenheit, Empathie und Freundlichkeit das Gespräch sucht, kann nur gewinnen.