Deuteranomalie (Grünsehschwäche) erklärt

Die Deuteranomalie ist eine Krankheit, welche eine Farbsehschwäche bei Betroffenen bewirkt. Das Auge von Erkrankten ist nicht in der Lage die Farbe „Grün“ zu erkennen, wie es Normalsichtige wahrnehmen. Eine Ursache ist genetischer bedingt, sodass ein bestimmtes Molekül (Opsin) nicht richtig funktioniert. Die Grünsehschwäche kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während einige noch leichte Grün-Varianten erkennen, sehen andere kein grün.

Das sollte man unbedingt wissen über eine Deuteranomalie

  • Deutan-Farbenblindheit ist eine Anomalie des „M“ -Kegels im Auge. Das „M“ steht für Licht mittlerer Wellenlänge, das im Allgemeinen als grünes Licht angesehen wird.
  • Bei der CVD (Color Vision Deficient) vom Deutan-Typ ist die spektrale Empfindlichkeit des M-Kegels in Richtung längerer Wellenlängen verschoben, sodass er effektiv zu viel rotes Licht und zu wenig grünes Licht empfängt.
  • Bei einer Person mit Deutan-Farbsehschwäche kann es zu Verwechslungen zwischen Farben wie Grün und Gelb oder Blau und Lila kommen.
  • Ein weiteres häufiges Symptom ist, dass grüne Verkehrssignale sehr hellgrün oder manchmal weiß erscheinen. Häufige Farbverwirrungen treten auch zwischen Rosa und Grau oder Weiß auf, insbesondere wenn das Rosa einem hellvioletten ähnelt.

Deuteranomalie in Zahlen

Wie viele Menschen leiden unter der Grünsehschwäche?

Die Deuteranomalie ist ähnlich wie die Rot-Grün-Schwäche hauptsächlich bei Männern vertreten.

  • Etwa 5 % der männlichen und 0,35 %der weiblichen Personen leiden unter dieser Erkrankung.

Diese Zahlen variieren zwischen Bevölkerungsgruppen. Während nordische Staaten öfter von der Grünschwäche betroffen sind, liegt die Rate bei afrikanischen Ländern niedriger. Der Großteil aller Patienten, welche mit einer „Rot-Grün-Schwäche“ diagnostiziert werden, haben die Deuteranomalie. Somit handelt es sich bei diesen Menschen um eine Grünschwäche, welche nur in zweiter Linie Probleme mit der Rot-Erkennung haben.

Symptome einer Deuteranomalie

In der klassischen Literatur finden sich zahlreiche Studien darüber, wie das neuronale System im Auge auf Farbstimuli reagiert und wie chromatische Informationen verarbeitet werden. Angeborener Farbmangel wurde bereits von mehreren Autoren untersucht und heute ist auch der genetische Hintergrund gut bekannt.

Der häufigste Typ ist ein Rot-Grün-Farbmangel, der in vier Hauptuntertypen unterteilt werden kann:

Die beiden ersteren sind die anomalen Trichromatentypen, bei denen das trichromatische Farbsehen erhalten bleibt, wobei sich jedoch die spektrale Empfindlichkeit im Allgemeinen in einem der Kegelphotorezeptoren ändert. Infolgedessen können Rot, Gelb, Grün und Braun ähnlich aussehen, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Es kann auch schwierig sein, den Unterschied zwischen Blau und Purpur oder Rosa und Grau zu erkennen.

Bestimmte Gene, die als OPN1LW, OPN1MW und OPN1SW bekannt sind, enthalten Anweisungen zur Herstellung der drei Opsinpigmente in Zapfen. Genetische Veränderungen, an denen das OPN1LW- oder OPN1MW-Gen beteiligt ist, verursachen rot-grüne Farbsehstörungen.

Unterscheidung von Protanopie und Deuteranopie

Die beiden Anopien sind die Dichromaten, was im Allgemeinen bedeutet, dass es nur zwei funktionierende Kegelphotorezeptortypen gibt. Das bedeutet die betroffene Person hat anstellte von drei Rezeptortypen eine zu wenig. Genauso verhält es sich bei der Protanopie. Bei der Deuteranomalie sind alle Rezeptoreinheiten vorhanden, jedoch kann aufgrund eines genetischen Defekts grünes Licht nicht ausreichend verarbeitet werden. In beiden Fällen redet mal von einer Farbfehlsichtigkeit.

Ist die Grünschwäche vererbbar?

Da es sich bei der Grünschwäche um einen genetischen Defekt handelt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung gegeben. Die genetische Information für den Gendefekt befindet sich auf dem Geschlechtschromosom X. Da Männer das Chromosomenpaar XY besitzen und Frauen XX, ist eine Vererbung an männliche Nachkommen wahrscheinlicher. Eine Rot-Grün-Blindheit ist häufig vererbbar.

Beispiel

Der Mann erhält vom Vater stets den Y-Teil und von der Mutter das X. Hat diese auf einem ihrer beiden X-Chromosomen einen Deuteranomalie-Defekt, so kann es auf den Sohn übergehen, ohne dass die Frau von dem Defekt weiß. Bei weiblichen Personen müssen beide X-Chromosomen die Anomalie aufweisen, damit es sich als aktive Erkrankung äußert. Eine Vererbung auf die Tochter ist also nur dann möglich, wenn schon der Vater ein defektes X-Gen hat und die Mutter ebenfalls mindestens eines besitzt. Diese Kombination ist bei Paaren selten, sodass Frauen nur zu 0,35 % von der Grünschwäche betroffen sind.

Test bei einer Deuteranomalie (Grünschwäche)

Um eine Grünschwäche ermitteln zu können, kann wie bei der Rot-Grün-Schwäche ein Farbsehtest (Ishihara-Test) durchgeführt werden. Hier gibt es unterschiedliche Varianten. Standardtests enthalten verschiedenfarbige Kreise, welche sich zu Zahlen oder Buchstaben zusammensetzen. Während die umgebenden Formen beispielsweise grau sind, erscheinen die Kreise der Zahlen rot. Die Zusammensetzung der Farbspektren und -intensitäten variiert und wird mit zunehmender Anzahl an Bildern schwieriger zu erkennen. Wer den Test ohne Fehler besteht, besitzt eine normale Farbsehkraft. Personen mit Problemen bei der Erkennung von Symbolen weisen eine schwache bis starke Grünsehschwäche auf.

Kann die Deuteranomalie behandelt werden?

Da es sich bei der Erkrankung um eine genetische Anomalie handelt, kann keine Heilung erfolgen. Die Betroffenen sind von Geburt an mit der Grünsehschwäche konfrontiert. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eine normale Sehkraft herzustellen. Mit Hilfe von speziellen Brillen können die geschädigten Zapfen zur Grünerkennung unterstützt werden. Dadurch kann eine Person mit Deuteranomalie alle Farben auf normale Weise erkennen.

Die Brille für Farbenblinde von Colordrop hat sich hier bewährt. Die Basis der Gläser stellt ein leichtes Kunststoff aus Polycarbonat dar. Der Kern ist ein mehrstufiger Licht-Filter, welche bestimmte Wellenlängen an das genetisch vorgeschädigte Auge lässt. Eine speziell entwickelte Beschichtung rundet das Brillenglas ab. Mit solch einer Brille können Betroffene der Grünsehschwäche erstmals in ihrem Leben die volle Bandbreite der sichtbaren Farben wahrnehmen.